Zell am Neckar... ...mehr als nur ein Stadtteil von Esslingen
Zell am Neckar......mehr als nur ein Stadtteil von Esslingen

Die evangelische Kirche in Zell

Der wohl um 1200 entstandene Turm der Zeller Kirche ist das älteste Baudenkmal im Ort. Im Laufe der Jahre wurde die Kirche mehrmals umgebaut. 1975 entstand mit dem letzten Umbau ein völlig neues Kirchenschiff.

Das Zusammenspiel aller architektonischen Teile älterer und neuerer Baustile, die Bemalung der Wände und die Ausstattung mit christlichen Symbolen lassen auch die Zeller Kirche zu einem Ort werden, der wie eine „Predigt ohne Worte“ wirkt. Vom Eingang wird die Aufmerksamkeit nach vorn, nach Osten, auf den Chorraum gelenkt. Hier befinden sich Wandmalereien, die aus verschiedenen Zeitabschnitten stammen. Entgegen früherer Auffassungen sind die Bilder keine Fresken, sondern
Kalk-Kasein Malereien.


Die ältesten Bilder wurden um 1270 geschaffen. Hierzu gehört die Darstellung des Weltgerichts mit dem erhöhten Christus, die durch eine Renaissancefassung des Chorfensters teilweise überdeckt ist. An der Südwand ist eine Schutzmantelmadonna zu sehen, die mit einem Fries aus Rosenblüten eingerahmt ist. Über den Bildern erscheinen die zwölf Apostel und im Gewölbe die Darstellungen der Evangelistensymbole. Der zweite Bilderzyklus ist um 1330 entstanden. An der Nord- und Ostwand sind vermutlich Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers dargestellt. Rechts vom Chorfenster ist möglicherweise die Grablegung Marias, die von einem Weinlaubfries eingerahmt wird, dargestellt.

 

An der Wand neben der Orgel hängt über der Kanzel ein schlichtes Holzkruzifix, das rund 500 Jahre alt ist. Das Altarkreuz, ein Bronzeguss von Karl Ulrich Nuss aus Strümpfelbach, wurde 1987 geschaffen. Auf der einen Seite des Altarkreuzes ist das letzte Mahl von Jesus mit seinen Jüngern dargestellt, auf der anderen Seite die Himmelfahrt Christi. Das Chorfenster von Wolf Dieter Kohler aus dem Jahr 1975 zeigt das himmlische Jerusalem. Im oberen Drittel sind die zwölf Stadttore ab-
gebildet. Von ihnen gehen zwei Quellen aus, die in einem großen Strom zusammenfließen. Die Mitte zeigt den Baum des Lebens, der zwölfmal im Jahr Früchte trägt.


In der Taufnische befinden sich Überreste einer Bilderfolge aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie zeigen die Heilige Familie und ihre Vorfahren. Von Süden fällt das Licht in die Taufnische durch das ebenfalls von Wolf Dieter Kohler geschaffene Fenster. Das moderne Fenster zeigt die christli-
chen Symbole wie Wasser, Fisch, Erdball, Kreuz und Taube, die auf das Heilsgeschehen der Taufe hinweisen.

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