Der wohl auch heute noch erfolgreichste Esslinger Leichtathlet, Otto Eitel, wurde 1909 in Zell am Neckar geboren. Mit 18 Jahren spielte er in der Ersten Mannschaft des Sportvereins Fußball und
trainierte im Turnverein Zell als Leichtathlet. Seinen ersten nationalen Erfolg als Läufer des Turn-
vereins holte er sich 1929 bei den Bundesmeisterschaften in Rüsselsheim.
Nach der Anreise mit dem Zug, startete er in Rüsselsheim ohne größere Pause über 800 Meter und belegte in 2.05,8 Minuten Platz zwei. Tags darauf gewann er über 1500 Meter mit deutlichem Vorsprung
die Bun-
desmeisterschaft mit 4.19 Minuten. 1932 wechselte Otto Eitel zum Turn- und Sportverein Esslingen. Ab 1936 startete er für den Berliner Sportclub Charlottenburg (SCC). Eine Teilnahme an den
Olympischen Spielen wurde ihm durch einen Kampfrichterentscheid verwehrt. Bei 12 Leichtathletik Länderkämpfen startete er für Deutschland. 1940 und 1949 holte er sich über 5000 Meter die Deutsche
Meisterschaft. 1942 gelang ihm der Titelgewinn über 10.000 Meter.1948 wurde er erneut Deutscher Meister über die 10.000 Meter. Bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen holte er sich 1949, als
inzwischen 40jähriger, an einem Wochenende die Titel über 5.000 und 10.000 Meter. 1950 gewann er bei den Waldlaufmeisterschaften im Schwarzwald seinen letzten Titel und hängte, was den Wettkampfsport
betraf, seine Laufschuhe an den Nagel.
Neben dem Laufen erreichte er mit der Handballmannschaft des Turn- und Sportvereins Esslingen das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.
Im Zehnkampf erreichte er 1933, nach damaliger Wertung, fast die 6.000 Punkte Marke.
Beruflich hat Otto Eitel die meiste Zeit am Schraubstock bei der Firma Index zugebracht. In späteren Jahren betrieb er eine Toto-Annahmestelle in der Inneren Brücke in Esslingen. Aufgrund seiner
sportlichen Figur hatte er in Zell den Beinamen „Schlanko“. In Läuferkreisen wurde er der
„Schwäbische Nurmi“ genannt.
Am 11. Februar 2000 verstarb Otto Eitel im Alter von 90 Jahren in
Esslingen.