Zell am Neckar... ...mehr als nur ein Stadtteil von Esslingen
Zell am Neckar......mehr als nur ein Stadtteil von Esslingen

Freiwillige Feuerwehr Zell von Gründung 1873 bis heute

Bis zum Jahr 1860 hatten Zell und Altbach gemeinsam eine Spritze. 1860 erhielt Zell eine eigene, neue Spritze.

 

1873 wurde die Freiwillige Feuerwehr Zell gegründet, zu der sich sofort 39 junge Einwohner auf 6 Jahre verpflichteten. Diese Wehr war mit einer Fahrfeuerspritze mit Standrohr und Druckschläuchen ausgerüstet.
1881 brannte das sogenannte Ellwanger-Haus im Forst und 1898 brachen bei Joh. Bosch und Joh. Beichter im Hangelstein Brände aus, bei denen die Wehr jedes Mal mit Erfolg eingesetzt wurde.
Bei diesen Bränden war ein Teil der Löschmannschaft den ganzen Tag auf der Brandstelle, wofür vormittags 20 Pfennig, nachmittags und abends 24 Pfennig pro Mann und Stunde Entschädigung aus der Gemeindekasse bewilligt wurden.

 

Als im Jahre 1929 der am 4. März 1954 verstorbene Wilhelm Mangold die Feuerwehr als Kommandant übernahm, waren es 120 Mitglieder, die sich auf Spritzen-, Steiger-, Rettungs- und Absperrmannschaften und sogar noch auf eine Musikgruppe verteilten. Durch die nachfolgende
technische Entwicklung konnte der Mannschaftsstand vermindert werden.

 

1935 erhielt die Feuerwehr eine moderne Tragkraftspritze, die beim Bezirksfeuerwehrtag in Zell am 1. Juli 1935 der Wehr in feierlicher Weise übergeben wurde.

 

Beim Brand in der Bäckerei Greiner 1949 und bei verschiedenen Hochwassereinsätzen hat die Wehr den Beweis ihrer Einsatzfreudigkeit erbracht. 1955 wurden eine neue Spritze und ein
Kleinlöschfahrzeug KLF 6 angeschafft. Da die Ansiedlung von Industriebetrieben und die weitere Ausdehnung der Gemeinde erhöhte Aufgaben für die Feuerwehr brachten, beschloss der Gemeinderat im Juli 1965, ein Löschfahrzeug mit Allradantrieb anzuschaffen.

 

Am 14. Juli 1967 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus neben dem Rathaus eingeweiht. Beim Bau des neuen Gerätehauses gab es allerdings zuvor unvorhergesehene Probleme, denn der Hang hatte eine Erdschicht mit Knollen Merkel. Als die Baugrube ausgehoben war, kam der
ganze Hang ins Rutschen und es wurde befürchtet, dass das Gebäude damals Schulstr.12 abrutschen könnte. Es wurden in einer Blitzaktion bis Mitten in der Nacht Spunddiele eingerammt und in Erwägung gezogen das Gebäude mit einem Stahlseil in Richtung Kirchstraße abzusichern.
In diesem Gerätehaus ist das neuangeschaffte Gerätefahrzeug LF16-TS untergebracht. In einer Feier im Lindensaal wurden die Verdienste des bisherigen Kommandanten Emil Gölz gewürdigt. Er wurde zum Ehrenkommandanten ernannt, und gleichzeitig wurde Wilhelm Klay als
Kommandant in sein Amt eingesetzt.

 

1968 wurde die seit langem nötige Feuermelde- und Alarmanlage in Betrieb genommen. Nachdem jahrelang mit Feuerhörnern und später mit Sirenen alarmiert wurde, standen nunmehr 12 Außenmelder und mehrere Melder in besonders gefährdeten Betrieben zur Verfügung, so dass nun die Wehr über 25 Wecker und zwei Sirenen alarmiert werden konnte.
Ein lückenloser Alarmplan schloss auch das Zeller Rote Kreuz ein und ermöglichte eine stille Alarmierung.

 

Mit dem Roten Kreuz war die Wehr immer freundschaftlich verbunden. Davon zeugen viele erfolgreiche gemeinsame Übungen und Einsätze und nicht zuletzt die regelmäßigen Ersthelferkurse, die das DRK für uns veranstaltete.

 

In den Jahren 1965 bis 1973 wurden jährlich auch Hauptübungen mit der Nachbargemeinde Altbach durchgeführt. Ebenfalls in dieser Zeit wurden die Feuerwehren mit Sprechfunk ausgestattet. (Feststation im Magazin, mobil in den Fahrzeugen.)Das hundertjährige Bestehen der Wehr wurde 1973 groß gefeiert. Bereits 1970 entschied die Wehr, sich um die Ausrichtung des in diesem Jahr fälligen Kreisfeuerwehrtags zu bewerben.

 

Ab 1971 liefen die Vorbereitungen, bei denen die 47 Mann zählende Wehr und ihr Umfeld stark gefordert wurde. An den Festtagen vom 29. Juni bis 2. Juli 1973 musste in Zell ein umfassendes Programm bewältigt
werden, insbesondere auch deshalb, weil nach der zwischenzeitlich vollzogenen Kreisreform plötzlich der Kreisfeuerwehrtag des Großkreises Esslingen auszurichten war.
Jedoch konnte der Ansturm von fast 2000 Feuerwehrleuten nach dem sonntäglichen Festzug ebenso bewältigt werden, wie die Organisation der offiziellen Veranstaltungen, einschließlich der Feuerwehrwettkämpfe um das Leistungsabzeichen in Gold, Silber und Bronze.

Nicht vergessen werden soll das umfangreiche Unterhaltungsprogramm an allen Festtagen mit
bekannten Künstlern und Kapellen (u.a. Margit Sponheimer, das Heerescorps der Bundeswehr)

 

Auch alle kulturtreibenden Vereine der damals noch selbständigen Gemeinde waren an diesem Fest beteiligt.

Feuerwehrtechnisch brachte das Jubiläumsjahr als Geschenk der Gemeinde das Tanklöschfahrzeug TLF 16 mit Hochdruckspritze und als persönliche Ausstattung erhielt die Wehr neue Ausgehuniformen.

 

Mit der Eingliederung der Gemeinde in die Stadt wurde die Zeller Feuerwehr zum 1.Juli 1974, ohne es gewollt oder gar angestrebt zu haben, die Abteilung 7 der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen.
Selbstbewusst konnte der damalige Kommandant, neu "Abteilungsleiter", feststellen, dass "wir als gerätemäßig gut ausgestattete Feuerwehr mit gutem Ausbildungs- und Personalstand" in die Esslinger Wehr übernommen wurden, er hoffte mit der Bemerkung, die Zeller Wehr sei durch die bisherige Zusammenarbeit mit Gemeinderat, Bürgermeister und Gemeindeverwaltung vielleicht etwas verwöhnt, jedoch auf eine gute Zusammenarbeit mit allen städtischen Instanzen, insbesondere
mit der Esslinger Feuerwehr.

 

Im Jahr 1977 wurden erste Anfragen gestellt, die unbefriedigende räumliche Unterbringung der Abteilung zu verbessern, da beim Neubau 1967 kein Schulungsraum und keine sanitären Anlagen vorhanden
waren. Diese Anfragen wurden durch die Ortsverwaltung Zell und der Gesamtfeuerwehr Esslingen
kräftig unterstützt.

Mit dem Bau konnte dann im Jahr 1981 begonnen werden und 1982 war für die Abteilung Zell mit der Fertigstellung des Aufbaus auf das neue Magazin dieser Wunsch erfüllt.
Der Zeller Abteilung stand (auch nach vielen Eigenleistungen, die eingeflossen sind) ein Schulungsraum mit kleiner Küche und Sanitärräumen zur Verfügung. Im Dachgeschoß konnte
eine Wohnung für einen Feuerwehrkameraden untergebracht werden.
Im Jahr 1983 wurde im Rahmen eines Festakts mit Kameradschaftsabend des 110-jährigen Bestehens der Zeller Feuerwehr gedacht.

 

Am 2. Juli 1984 musste die Abteilung nach Esslingen ausrücken. Dies geschah direkt nach einer Übung und die Mannschaft war noch im Magazin anwesend. Dort war die Fachhochschule nach einer Explosion in Brand geraten.

 

Seit dem Jahr 1992 gibt es auch in Zell eine Altersabteilung, die im Gründungsjahr 10 Mitglieder hatte. Im Sommer 1997 erhielt die Abteilung Zell als Ersatz für das ausgemusterte LF 16 aus dem Bestand der Hauptfeuerwehr ein sieben Jahre altes Tanklöschfahrzeug TLF 16/25.

Außerdem wurde ein Mehrzweckfahrzeug in Dienst gestellt, das von der Zeller Abteilung in eigener Regie konzipiert und umgebaut wurde und das Funktionen des ausgemusterten LF 16 übernehmen kann, die
nach wie vor gebraucht werden, aber von einem Tanklöschfahrzeug nicht geleistet werden können.
Schließlich ist auch der Wasserwerfer (die "Löschkanone") der Esslinger Wehr bei der Abteilung Zell stationiert.
Der Personalstand ging kontinuierlich zurück und umfasste im Jahr 1998, indem das 125-jährige Jubiläum gefeiert wurde nur noch 28 Mann, also 40 weniger, als 1974.

 

Trotzdem wurden für das Jahr 1998 Pläne für einen Festabend und ein großes Zeltfest gemacht. Der Festauftakt war ein Festabend am 21. März 1998 im Zentrum Zell. Das Foyer der Halle war festlich geschmückt und es wurde auch eine Ausstellung zur Feuerwehr gezeigt.
Die Reden im offiziellen Teil wurden musikalisch umrahmt durch ein Orchester des Theodor- Heus Gymnasiums, im gemütlichen Teil spielte die Tanzkapelle Hit Cats und die Pausen wurden von den Bronnweiler Weibern gestaltet.
Das große Zelt Fest, fand von 27.06. - 29.06.1998 auf dem Festplatz statt.
Mit der Live- Übertragung der bekannten Sendung "Wunschmelodie" über S4 im Zelt begann das Fest.
Es wurde mit einem "Zeller Dorfabend" am Samstagabend fortgesetzt.
Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst.
Die große Attraktion des Sonntages war der Festumzug bei dem 37 Gruppen mit annähernd 900 Teilnehmern teilnahmen.
Der 3. Festtag war nachmittags den Kindern gewidmet mit Darbietungen der Kindergärten, der Grundschule, des Turn -u. Sportvereins sowie der Jugendkapelle des Musikvereins. Der Festausklang wurde durch den Musikverein Zell gestaltet unterstützt mit schwäbischem
Humor der Bronnweiler Weiber.
Es war für Zeller Verhältnisse ein gelungenes Zelt Fest (seither gab es keines mehr), was mehr Besucher verdient gehabt hätte.

 

Zur Förderung der Kameradschaft (einschließlich Familienangehörigen) wurden auch themenspezifische Seminare in Obersteinbach durchgeführt. Dabei ging es zum Beispiel um die Erstellung von Leitbildern, Erste-Hilfe-Kurse und vieles mehr. Auch Wanderungen und
Besichtigungen standen regelmäßig auf dem Programm.

 

Auch für die Bevölkerung wurden immer wieder Veranstaltungen wie der „Tag der offenen Tür“, Beteiligung an Veranstaltungen des Ortsrings (seit 2013 durch den Förderverein Zell ersetzt) durchgeführt. (u.a. Zell das Fest 2006, Nikolaus- bzw. Weihnachtsmarkt)

 

Auch bei den Kinderferienprogrammen im Stadtteil gab es einen Feuerwehrtag der immer großen Anklang bei den Kindern fand.
Am 9.1.2012 war der Beginn einer weiteren Erweiterung des Feuerhauses. Im Juni 2012 konnte die Abteilung das umgebaute und erweiterte Magazin beziehen. Jetzt gibt es ein Schwarz / Weiß Bereich für die aktiven Kameraden und Kameradinnen.
Duschen und auch ein Büro für die Abteilungsführung sind auch vorhanden. Die Vorstellung der neuen Räumlichkeiten wurden im September im Rahmen eines Tags der offenen Tür
gefeiert.


Die FFW Esslingen- Zell wurde im Jahr 2013 140 Jahre alt.
Am 13.03.2014 hat das Außenlager der FA. Scherrieble gebrannt. Bei diesem Großbrand waren 90 Feuerwehrleute ca. 3 Stunden im Einsatz.

 

Bereits im November 2015 gab es für Zell einen weiteren Großeinsatz. Bei einem Küchenbrand in der Hauptstraße gab es durch im Haus gelagerten Chemikalien mehrere Verpuffungen. Es war bei diesem Brand auch der Gefahrgutzug notwendig.

 

Im Jahr 2017 gab es einen Wechsel in der Abteilungsführung.
Seitdem ist Daniel Schäfer der Abteilungskommandant der Abteilung Zell.
Feuerwehr Kommandanten /Abteilungsleiter Wache 7
1947 bis 1967 Emil Gölz
1967 bis 1977 Wilhelm Klay
1977 bis 1982 Kurt Beichter
1982 bis 1989 Werner Knorpp
1989 bis 1996 Dieter Volk
1996 bis 2004 Eberhard Gräber
2004 bis 2017 Claus Barth
2017 bis           Daniel Schäfer

 

Dieter Volk und Gerhard Beichter

 

Quellen Heimatbuch, Festschrift FFW 1973 und 1998

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